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Organisierte Kriminalität 3.0

Organisierte Kriminalität ist ein bedeutsames Thema in der deutschen und europäischen Kriminalpolitik sowie im öffentlichen Diskurs. Nicht ohne Grund benennt das Strategiepapier zur internen Sicherheit der Europäischen Union die Prävention und Verfolgung Organisierter Kriminalität als einen der zentralen Schwerpunkte neben dem Terrorismus und der Cyberkriminalität. Mit der Entwicklung neuer Technologien, der Etablierung neuer Märkte und mit vielfältigen gesellschaftlichen und rechtlichen Veränderungen unterliegt Organisierte Kriminalität jedoch einem stetigen Wandel, der einer ebenso flexiblen und zeitgemäßen Antwort der Strafverfolgungsbehörden bedarf. Ziel des Forschungsprojekts ist es dieses Phänomen der „Organisierten Kriminalität 3.0“ rechtlich zu erfassen, seine Strukturen und Bedrohungspotentiale zu analysieren und Strategien zur Prävention und Repression zu entwickeln.

Hierzu treffen ab dem 1. Oktober 2020 unter der Koordination des Osnabrücker Zentrums für Europäische und internationale Strafrechtsstudien (ZEIS) unter Prof. Dr. Prof. h.c. Arndt Sinn eine Vielzahl von Partnern aus Wissenschaft und Praxis zusammen. Gefördert durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), stellt das dreijährige Projekt damit das in Deutschland größte seiner Art dar und ist ein Meilenstein der Sicherheitsforschung. Beteiligt sind neben dem ZEIS auch das Institut für Wirtschaftsstrafrecht der Universität Osnabrück, das Institut für Kriminologie der Universität Tübingen, die Deutsche Hochschule der Polizei, das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie, sowie die Landeskriminalämter Baden-Württemberg und Brandenburg, die Generalzolldirektion, die Generalstaatsanwaltschaften Frankfurt und Rheinland-Pfalz/Koblenz und die Staatsanwaltschaften Düsseldorf und Darmstadt.

Zu diesem Zweck bedient sich die bundesweite Forschungskooperation einem interdisziplinären methodischen Ansatz, der rechtliche empirische und strategische Gesichtspunkte vereint. Aus einer rechtlichen Perspektive wird das Forschungsprojekt eine – im StGB fehlende – strafrechtliche Definition der Organisierten Kriminalität entwerfen und die Verbindungen zur Wirtschaftskriminalität ausarbeiten. Aus empirischer und technischer Sicht wird es ein umfassendes OK-Lagebild erstellen, sowie ein Unterstützungsprogramm (Crawler) zur Aufspürung von OK-typischen Verhaltensweisen im Internet entwickeln. Vor einem kriminalstrategischen Hintergrund soll sodann das von Organisierter Kriminalität in Zukunft ausgehende Bedrohungspotential für die Bevölkerung abgeschätzt und die damit zusammenhängenden Arbeitsprozesse und Möglichkeiten im Ermittlungsverfahren bewertet werden, um den sich ergebenden Anpassungsbedarf in der Sicherheitsarchitektur der BRD zu ermitteln.

Projektumriss in Kurzform